Bereits im Jahr 2018/2019 hatte der Schützenverein Rebgeshain den Antrag auf Förderung eines neuen, elektronischen Schießstandes und weitere Umbauarbeiten gestellt. In der vergangenen Woche war es endlich so weit, dass die neue Schießanlage offiziell eingeweiht werden konnte. Corona hatte die Baumaßnahme verzögert sowie erschwert und eingeschränkt. Auf die Anfrage des Vorsitzenden Henrik Ziegenhain im Februar 2021 an die Stadt Ulrichstein, ob trotz der Kontaktbeschränkungen, mit den Arbeiten im Schießstand begonnen werden könnte, wurde dies abgelehnt, da sich zu dem Zeitpunkt nur ein Haushalt und zusätzlich nur noch eine weitere Person treffen durften. Der Vorsitzende hatte zwar geantwortet, dass „Gruppenkuscheln und Fassbier“ nicht vorgesehen seien, dennoch wurden die Arbeiten verschoben.
In seiner Begrüßung wies Ziegenhain darauf hin, dass die Gesamtkosten 30.000 Euro betrugen. Dazu gab es Fördermittel in Höhe 19.000 vom Landessportbund, dem Land Hessen, dem Vogelsbergkreis und der Stadt Ulrichstein. Weitere 11.000 Euro, davon 5.000 Euro von der OVAG, gingen an Spenden ein. Der Verein steuerte mit rund 300 ehrenamtlichen Stunden Eigenleistung zur Renovierung der Räumlichkeiten und dem Einbau des elektronischen Schießstandes bei. Der Schützenverein wurde 1989 gegründet und die Standweihe 1991 gefeiert. Wie bei der damaligen Standweihe, gab es auch jetzt eine große Ehrenscheibe des Hessischen Schützenverbandes, die von Bezirksschützenmeisterin Christina Hedrich überreicht wurde. Sie und auch Landes- und Bundesjugendleiter Stefan Rinke wünschten dem Verein weiterhin viel Erfolg und eine gute Zusammenarbeit. Diesen Wünschen schlossen sich auch die Vertreter der befreundeten Vereine Feldkrücken und Ober-Breidenbach sowie die Kreisbeigeordnete Iris Schmidt an.
Bürgermeister Edwin Schneider wies in seinem Grußwort darauf hin, dass der Schießsport die Körperliche Disziplin, Feinmotorik und Hand-Augen-Koordination, Mentale Disziplin, Sehkraft, Verantwortungsgefühl, Mut und Selbstvertrauen und Gleichgewicht sowie einige andere Fähigkeiten fördere. Und genau das sei auch für unsere Kinder und Jugendliche von enormer Wichtigkeit. „Sporttreiben, sich bewegen, Sozialkompetenz zu lernen und Verantwortung zu übernehmen ist viel besser, als nur vor der Spielkonsole, dem Tablett oder dem Fernseher zu sitzen.
Deshalb ist es auch gut und richtig, die Sportvereine durch die Stadt zu unterstützen“, so Schneider. Er bedauerte, dass die klassischen Sportvereine allerdings zurzeit nicht bei allen hoch im Kurs stünden: „Junge Menschen gehen offenbar lieber ins Fitnessstudio oder bevorzugen Abenteuersportarten und eine Reihe Sporttreibender schätzt anonyme, unverbindliche Trainingsmöglichkeiten.“
In Rebgeshain sei dies allerdings anders.Hier gebe es nach wie vor Menschen, die das suchen, was ein Verein braucht und anzubieten habe, wie zum Beispiel ein moderner Schießstand als Mittelpunkt und ein neuer Schützenraum die von einem Aufbruch zu neuen Zielen und neuen Erfolgen künden. „Diese Aufbruchsstimmung ist genau das, was wir jetzt überall in unserer Gesellschaft gut brauchen können. Und deshalb bin ich froh, dass es in Ulrichstein Vereine und Organisationen gibt, die da anpacken, wo es etwas zu tun gibt, und die für die Zukunft unserer liebevollen Stadt wirken. Der neue Schießstand wird ein großes Plus für euer Vereinsleben sein“, so Bürgermeister Schneider abschließend.
Die Räumlichkeiten und der elektronische Schießstand waren zuvor besichtigt worden und die Gäste hatten Gelegenheit die Anlage zu testen. Was auch oft „mehr oder weniger“ gut gelang.
